Sonntag
18. September
1. Eine Lehre aus Israels Zeit in der Wüste
a. Welche zwei Namen müssen wir in Verbindung mit dem Bau des Heiligtums immer im Gedächtnis behalten? Hebräer 3, 1. 2; 1. Korinther 10, 1-4; Apostelgeschichte 7, 44.
„Mose war der Prophet, durch den Gott mit der Gemeinde in der Wüste verkehrte; aber so groß Mose auch war: ein größerer als er ist der Sohn Gottes, der das Haus erbaute.“ – Bibelkommentar, S. 471.
b. Wie verhüllte der unsichtbare Führer Israels seine Gegenwart? Nehemia 9, 12.
„Der Gegenwart Jesu Christi, eingehüllt in der Wolkensäule bei Tag und in der Feuersäule bei Nacht, folgte dieses Volk in seiner Wüstenwanderung. Der Engel des Bundes kam im Namen Gottes als unsichtbarer Führer Israels. Der Sohn Gottes über sein eigenes Haus ist höher als Mose und höher als der höchste Engel.“ – Bibelkommentar, S. 471.
Montag
19. September
2. Zwei treue Bauherren
a. Wie betont die Bibel Moses Treue? 4. Mose 12, 7; Hebräer 3, 5.
„Erfolg in diesem Leben und der Gewinn des zukünftigen hängen mit davon ab, ob jemand auch in kleinen Dingen treu und gewissenhaft ist. In Gottes Schöpfung ist Vollkommenheit im Geringsten wie im Größten. Die Hand, die die Himmelskörper im Weltall trägt, ist dieselbe, die auch die Lilien auf dem Felde mit zarter Feinheit schuf. Und wie Gott in seinem Wirkungsbereich vollkommen ist, so sollen wir es in unserem sein. Ein ausgeglichener, starker und wertvoller Charakter entwickelt sich aus der persönlichen Pflichtauffassung bei unscheinbaren Aufgaben. Gewissenhaftigkeit in allem sollte unser Leben bestimmen. Redlichkeit, kleine Hilfeleistungen und Gefälligkeiten schaffen Freude im Leben. Und ist einmal unser Werk auf Erden getan, wird sich zeigen, dass auch ganz unscheinbare, treu erfüllte Pflichten Einfluss zum Guten hatten, der niemals vergehen kann.“ – Patriarchen und Propheten, S. 556.
b. Erkläre, wie die Kinder Israel und Mose den Bau des Hauses (der Stiftshütte) in der Wüste fertig stellten? 2. Mose 39, 43; 40, 33-35.
„Man brauchte etwa ein halbes Jahr zum Bau der Stiftshütte. Nach der Vollendung prüfte Mose die Arbeit der Baumeister. Er verglich sie mit dem Muster, das er auf dem Berge gesehen hatte, und mit den Anweisungen Gottes. ‚Und siehe, sie hatten es gemacht, wie der Herr geboten hatte. Und er segnete sie.‘ (2. Mose 39, 43.) Mit eifriger Anteilnahme drängte sich das ganze Volk um das heilige Bauwerk. Während sie alles mit ehrfurchtsvoller Befriedigung beschauten, schwebte die Wolkensäule auf das Heiligtum herab und hüllte es ein.“ – Patriarchen und Propheten, S. 326.
c. Wie betonte Jesus seine Treue, während er das ihm anvertraute Werk auf dieser Erde ausführte? Johannes 5, 19. 36; 17, 4.
Dienstag
20. September
3. Die Stiftshütte – ein Vorbild der christlichen Gemeinde
a. Wie sollen wir auf der einzig wahren Grundlage bauen? Jesaja 28, 16; Lukas 6, 47. 48; 11, 28.
„Wir bauen auf Christus, wenn wir seinem Worte folgen. Nicht der ist gerecht, der sich nur der Gerechtigkeit freut, sondern der sie übt. Heiligung ist nicht nur glückseliges Gefühl; sie ist die Folge einer vollständigen Hingabe an Gott. Sie ist die Ausführung des Willens unseres Vaters im Himmel. Als die Kinder Israel sich an der Grenze des verheißenen Landes lagerten, genügte es ihnen nicht, Kunde von Kanaan zu haben oder Kanaans Lieder zu singen. Dadurch allein kamen sie nicht in den Besitz der Weinberge, Olivenhaine und Äcker. Die waren erst dann ihr Eigentum, als sie davon Besitz ergriffen, und dazu mussten sie die Bedingungen erfüllen, indem sie lebendigen Glauben an Gott bekundeten, sich seine Verheißungen zu eigen machten und auch seinen Befehlen gehorchten.
Religion besteht darin, die Worte Christi zu erfüllen, aber nicht etwa, um damit Gottes Gnade zu verdienen; denn das ist unmöglich, weil wir die Gabe seiner Liebe empfangen haben. Christus macht die Seligkeit des Menschen nicht von seinem bloßen Bekenntnis, sondern von seinem Glauben abhängig, der in Werken der Gerechtigkeit seinen Ausdruck finden muss. Von den Nachfolgern Christi wird die Tat, nicht das Wort allein, erwartet. Durch die Tat baut sich die Persönlichkeit. ‚Welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder.‘ (Römer 8, 14.) Nicht deren Herzen der Geist rührt, nicht die sich dann und wann von ihm leiten lassen, sondern die der Geist Gottes treibt, die sind Kinder Gottes.“ – Gedanken vom Berg der Seligpreisungen, S. 122. 123.
b. Warum hat Christus eine geistliche Stiftshütte auf dieser Welt gebaut? Apostelgeschichte 15, 16; Epheser 2, 19-22; 1. Petrus 2, 5. 9.
„Die jüdische Stiftshütte war ein Sinnbild der christlichen Gemeinde. ... Die Gemeinde auf Erden, bestehend aus denen, die Gott treu und untertan sind, ist die ‚wahrhaftige Hütte’, deren Diener der Erlöser ist...
Dieses Heiligtum ist der Leib Christi, und vom Norden, Süden, Osten und Westen sammelt er diejenigen, die dazu beitragen sollen, dass das Heiligtum sich aus ihnen zusammensetzt. ... Ein heiliger Tempel, erbaut aus denen, die Christus als ihren persönlichen Erlöser annehmen. ... Christus ist der Diener des wahrhaftigen Heiligtums, der Hohepriester aller, die an ihn als an einen persönlichen Erlöser glauben.“ – Bibelkommentar, S. 476.
Mittwoch
21. September
4. Eine Ermahnung zur Treue
a. Wie ermahnt uns der große Baumeister, das Schicksal der ungehorsamen Juden als Warnung anzunehmen? Hebräer 3, 7. 8. Wie geht diese Ermahnung Hand in Hand mit dem Tadel des Apostels in 2. Korinther 13, 5. 6, vor allem, wenn wir die Wahrheit mit anderen teilen?
„Sich selbst zu kennen, ist eine große Erkenntnis. Wahre Selbsterkenntnis führt zu einer Demut, die dem Herrn den Weg ebnen wird, um den Geist zu entwickeln, den Charakter zu formen und in Zucht zu halten. Kein Lehrer kann ein angemessenes Werk tun, wenn er sich seiner eigenen Schwächen nicht bewusst ist und alle Pläne beiseitelegt, die sein geistliches Leben schwächen würden. Wenn Lehrer bereit sind, alles beiseite zu lassen, das für unser ewiges Leben unwichtig ist, dann kann von ihnen gesagt werden, dass sie mit Furcht und Zittern ihre eigene Seligkeit schaffen und für die Ewigkeit bauen.“ – Counsels to Parents, Teachers, and Students, S. 419.
b. Was erwartet der Herr heute von uns? Johannes 12, 35. 36; 1. Thessalonicher 5, 4-8.
„Der Herr wirkt mit dem Willen und den Handlungen des Menschen zusammen. Es ist das Vorrecht und die Pflicht eines jeden Menschen, Gott bei seinem Wort zu nehmen, an Jesus als seinen persönlichen Erlöser zu glauben und eifrigst und sofort auf die gnädigen Angebote zu antworten, die er unterbreitet. Der Mensch soll studieren, den göttlichen Unterweisungen zu glauben und zu gehorchen. Er soll seinen Glauben nicht aufs Gefühl gründen, sondern auf Beweise und das Wort Gottes.“ – Bibelkommentar, S. 472.
„Heutzutage herrscht eine fieberhafte Vergnügungssucht, eine beängstigende Zunahme der Unmoral und eine Verachtung aller Autorität. Nicht nur Weltmenschen, sondern auch vorgebliche Christen werden von ihren Neigungen beherrscht, statt ihren Pflichten nachzugehen. Die Worte Christi erschallen durch alle Zeitalter hindurch: ‚Wachet und betet‘ (Matthäus 26, 41) ... [1. Thessalonicher 5, 4. 6 zitiert.] Die Zeichen der Zeit deuten auf das baldige Kommen unseres Herrn hin. Ist es wirklich wahr, dass das Ende der Weltgeschichte nahe ist? Dass Christus vor der Tür steht? Bereiten wir uns auf die große Gerichtsszene vor?“ – The Review and Herald, 20. Dezember 1881.
Donnerstag
22. September
5. Eine ernste Warnung
a. Wann und warum verloren der jüdische Tempel und seine Gottesdienste ihre Bedeutsamkeit? Matthäus 23, 38.
„Christus war Grundlage und Leben des Tempels. Der darin vollzogene Dienst versinnbildete das Opfer des Sohnes Gottes. Das Priesteramt war einst eingesetzt worden, um die Vermittlertätigkeit Christi ihrem Wesen nach darzustellen. Der gesamte Ablauf des Opferdienstes wies im Voraus auf den Tod des Heilandes zur Erlösung der Welt hin. Jene Opfer würden ohne jeden Nutzen sein, sobald das große Ereignis geschehen wäre, auf das sie seit Jahrhunderten vorausdeuteten.
Der gesamte Zeremonial- und Kultdienst wies sinnbildlich auf Christus hin und besaß deshalb ohne ihn keinen Wert. Als die Juden ihre Verwerfung Christi besiegelten, indem sie ihn dem Tode überantworteten, verwarfen sie zugleich all das, was dem Tempel und dem darin vollzogenen Dienst Bedeutung gab. Der Tempel war nicht länger mehr heilig, er war dem Untergang geweiht. Von jenem Tage an war der mit ihm verbundene Opfer- und Kultdienst bedeutungslos geworden. Wie das Opfer des Kain, waren jene Opfer fortan nicht Ausdruck des Glaubens an den Erlöser. Als sie Christus töteten, zerstörten die Juden in Wahrheit ihren Tempel.“ – Das Leben Jesu, S. 149. 150.
b. Welche Warnung sollten wir uns aus dem Versäumnis der Juden zu Herzen nehmen? Psalm 81, 12-14; 1. Petrus 2, 6-8.
„Seid achtsam, auf dass ihr nicht selbstzufrieden werdet und euer Werk aus eigener Kraft und nicht im Geist und in der Kraft Gottes geschehe.“ – Das Leben Jesu, S. 487.
Freitag
23. September
Fragen zur persönlichen Wiederholung
1. Wie betont die Bibel die Treue Moses?
2. Wie bewies Jesus seine Treue, als er das Werk Gottes ausführte?
3. Wovon hängen unser Erfolg in diesem Leben und der Gewinn des ewigen Lebens ab?
4. Warum richtete Christus ein heiliges Priestertum und eine geistliche Stiftshütte in der „Wüste“ dieser Welt ein?
5. Welcher Tadel hilft uns den Fehler der Juden zu vermeiden, wenn wir ihn annehmen?